Mara
25. Feb. 2022
Mit einem Quäntchen Glück und viel Kampfwille gelingt dem Herren 1 der Aufstieg in die NLB. Damit hat Sursee seit über 10 Jahren erneut ein Team in der Zweithöchsten Schweizer Volleyballliga.
Anfangs letzter Woche sind wohl einige heimliche Dankesgrüsse von Sursee nach Bern gezogen. Schliesslich ersparte Uni Bern dem Herren 1 von Sursee mit ihrem freiwilligen Rückzug aus der NLB eine ganze Menge Trainings und Vorbereitung. Trainer Thomas Helbing war schon mitten in Video-Analysen des Gegners als die überraschende Nachricht kam. Für den VBC Sursee bedeutet dies: Direkter Aufstieg in die NLB, ohne sich im Barragen Spiel gegen den Letztplatzierten (VBC Fully) aus der NLB beweisen zu müssen.
Steiniger Weg bis ans Ziel
Wer nun glaubt, dass der Aufstieg ganz einfach aus dem Ärmel geschüttelt wurde, irrt. Obwohl die Surseer Jungs den ersten Platz der Tabelle in Dauerbelegung besetzten, täuschte die Dominanz. «Alle haben von uns erwartet, dass wir gewinnen. Diese Ausgangslage hat den Fokus meiner Spielern teilweise ein bisschen verschoben. Unsere Gegner hingegen hatten nichts zu verlieren.» Keine einfache Situation, die Trainer Helbling beschreibt. Nicht nur sportliches Können und Potenzial war wichtig, auch das Auftreten als Team muss geübt sein. Denn eine gute Leistung in der 1. Liga reicht längst nicht, um sich auch gegen NLB-Teams zu beweisen. Diese Tatsache wurde den Volleyballern spätestens nach der deutlichen Cupfinal-Niederlage gegen den VBC Papiermühle (NLB) im Winter zum ersten Mal bewusst.
Weiterentwicklung bis zum grossen Coup
Als es ab Mitte Januar dann Richtung Playoffs ging, fing die eigentlich Arbeit erst an. Mit unzähligen Einzelgesprächen und einem klaren Ziel vor Augen hatte so gegen Ende Saison jeder Spieler seinen persönlichen Platz im Team gefunden. Das Resultat: Ein überragender Auftritt am Final Four Turnier in Baden, wo das Herren 1 als geschlossene Einheit auftrat. Auch Helbling blickt sehr positiv auf das Turnier zurück: «Wir waren in den zwei wichtigsten Spielen der Saison mental am stärksten. Die Spieler haben sich gegenseitig unterstützt und konnten ihr volles Potenzial präsentieren.»
Vom Leader zum Underdog
Seit klar ist, dass der Aufstieg ohne Aufstiegsspiele erreicht ist, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Denn leider bleibt das Fanionenteam in der bekannten Besetzung nächste Saison nicht bestehen. Aus unterschiedlichen persönlichen Gründen verliert das Herren 1 fast die Hälfte des Kaders. Ein schwerer Schlag für den Verein, der nun gefordert ist, ein neues Kader aufzubauen. Dabei müssen nicht nur grosse Lücken gefüllt werden, das neue Team muss sich auch in der NLB behaupten können. Noch ist ungewiss, welche Spieler das neue Kader bestücken werden. Deshalb lässt sich Trainer Helbling auch zu keiner Prognose hinreissen: «Niemand will gerade wieder absteigen, wenn man aufgestiegen ist und ein weiterer Aufstieg wäre sehr vermessen. Alles andere werden wir sehen.»